Blankes Entsetzen löst das Defensivverhalten unseres HSV bei mir aus. Fünf Schalker Konter die alle samt torgefährlich waren. Gleich der erste über Uchida und Pukki führte zum frühen 1 : 0 für die Gastgeber. Danach dauerte es dreizehn Minuten bis zur ersten nennenswerten HSV – Strafraumszene. Diekmeier zieht langen Sprint an, flankt auf Petric der auf Ilicevic weiterleitet, doch sein Schuss wird abgewehrt. Drei Minuten später schießt Jansen nach feiner Vorarbeit von Arslan ans Außennetz.
Ein abwechslungsreiches Spiel beginnt sich zu entwickeln. 25. Min. Huntelaar schickt Jones, der völlig frei vor Drobny zum Abschluss kommt. Drobny kann klären. Großartig gemacht. Die anschließende Ecke bringt das 2 : 0 für die Schalker. Jurado schlägt die Ecke in den Strafraum, Jansen macht einen Schritt in die falsche Richtung, dadurch ist Metzelder frei und nutzt die Chance zum ersten Treffer seit 2010. In der 31. Min. Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und Schalke demonstriet wie schnell man einen Konter spielen kann. Pukki scheitert am sehr gut reagierenden Drobny, der zur Ecke klärt. Schon vor der Ausführung dieser geraten Huntelaar und Westermann aneinander. Nichts böses, halt das übliche Trikotziehen, Halten und Klammern. Schiedsrichter Stark ermahnt beide. Die kommt von der rechten Seite, Westermann hält Huntelaar, ein Pfiff, Elfmeter. Hart, aber mit Ansage. Gelb für Westermann, der damit gegen Freiburg gesperrt ist. Ein Abwehrverhalten über das nachgedacht werden sollte. Oder war der Pfiff des Schiedsrichters gar nicht nötig? Wie dem auch sei, er hat gepfiffen und Huntelaar keine Mühe Drobny zu verladen. 3 : 0. War es das? Nein, denn Pukki hat schon eine Minute Später wieder eine Großchance mit der er erneut an Drobny scheitert. Ohne unsere Nr. 1 stünde es jetzt schon 4, 5 oder gar 6 zu 0.
Ergebniskosmetik die Hoffnung auf die zweiten 45 Minuten machen könnte. Kacar erzielt nach Jansens Vorarbeit das 1 : 3. Jedoch ist dies der Entstand, denn in Halbzeit zwei macht Schalke nicht mehr als nötig und das reicht heute für unseren HSV. Einmal muss Drobny noch gegen Jones in einer eins zu eins Situation retten. Das macht er wieder hervorragend. Drobny pflückt Jones den Ball vom Fuß während dieser Jaroslav umlaufen will.
In der Schlussminute haben Petric und Kacar noch die Möglichkeit auf 2 : 3 zu verkürzen, aber die Schalker klären mit vereinten Kräften. Danach sieht Kacar noch eine weitere gelbe Karte. Abpfiff.
Der HSV wollte auf Schalke Dominanz ausüben und mit Geduld auf die sich bietenden Chancen hinarbeiten. In der Tat hat sich der HSV einige nennenswerte Torchancen erarbeitet. Die deutlich besseren Möglichkeiten zum Torerfolg zu gelangen hatten wir mehrheitlich in der ersten Hälfte. In dieser waren die Schalker mit nur acht Torschüssen und drei Treffern deutlich effizienter als der HSV. In den zweiten 45 Minuten fehlte mir beim HSV der nötige Einsatz und Wille. Viel Ballbesitz schießt leider keine Tore, wenn dann noch die eklatante Anfälligkeit für Konter dazu kommt, besteht kaum eine Chance gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Wir müssen also unsere Punkte gegen die Rivalen aus den unteren regionen der Tabelle holen. Schon am kommenden Sonnabend haben wir dazu die Möglichkeit. Aber mit Freiburg wird eine Mannschaft in den Volkspark kommen, die den Abstiegskampf angenommen hat und immer wieder gute Ergebnisse erzielt. Vor einer Woche daheim 2 : 1 Sieger gegen Schalke und dieses Wochenende ein 0 : 0 bei Borussia Mönchengladbach sind Ergebnisse die aufhorchen lassen. Hoffentlich auch unsere Mannschaft.
Einzelkritik:
Drobny: Ohne ihn hätten wir deutlich höher verloren. Ohne Fehl und Tadel.
Diekmeier: In der Offensive mit guten Ansätzen. Ausbaufähig. In der Defensive wie eigentlich immer: verbessrungswürdig.
Bruma: Sollte sich um Huntelaar kümmern, so stand es zu lesen. Vor der Ecke, die den Strafstoß zur Folge hatte tauschte er leider mit Westermann die Rollen. Heute der etwas bessere Innenverteidiger.
Westermann: Sein Einsatzwillen und sein Kampfgeist in allen Ehren, aber manche Warnungen von Schiedsrichtern sollte man schon mal ernst nehmen. Bemüht auch im Aufbauspiel, aber leider wie so häufig mit dem einen oder anderen Stockfehler. Fehlt im nächsten Spiel gelb gesperrt. Damit geht eine Serie von 59 (!) Spielen zu Ende in denen Westermann keine einzige Minute verpasste.
Jansen: Heute eine leichte Verbesserung in seinen Defensivaktionen gegenüber dem Stuttgart – Spiel. Offensiv zu wenig. Eins zwei gelungenen Aktionen sind für einen ehemaligen Nationalspieler mit dem Anspruch es wieder werden zu wollen einfach zu wenig.
Rincon: Gewohnt zuverlässig, einer der Besseren.
Kacar: Begann nicht sonderlich gut, steigerte sich und zeigte sich bei seinem Tor zielstrebig, konsequent und entschlossen. Das hätte ich mir von ihm auch in anderen Situationen gewünscht, nicht nur von ihm.
Sala: Im offensiven Zusammenspiel mit Diekmeier fast gut. Harmonierte auch mit Arslan. Defensiv okay. Für ihn kam in der 59. Min. Töre.
Ilicevic: Rannte viel, lief oft zu früh nach innen, wo er sich meist fest lief. Sein Widerpart Jurado war effektiver. Wurde in 59. Min gegen Son ausgewechselt.
Arslan: Als hängende Spitze, als Mann hinter Petric mit einem enormen Laufpensum (11,3 km und damit der HSVer mit den weitesten Wegen), durchsetzungswillig aber heute nicht dem ganz konsequenten Zug zum Tor.
Petric: seine Laufwege waren zwei Kilometer kürzer als die des Schalkers Raul (34 J.). An gefährlichen Situationen für das Schalker Gehäuse war Petric zweimal beteiligt, Raul fast an jedem Konter. Der Verein tat gut daran Petric rechtzeitig mitzuteilen wie der Verein plant. In dieser Verfassung kann sich Petric für keinen Bundesligaverein empfehlen, geschweige denn für einen Champions League Anwärter. Das war nix.
Die Einwechslung von Son für Ilicevic war – obwohl Ilicevic mich nicht überzeugen konnte – eine Schwächung. Von Töre durfte man noch nicht zu viel erwarten, trotzdem ließ er sein Können ein paarmal aufblitzen. Skjelbred war in den wenigen Minuten nicht zu bewerten.
Spielstatistik:
Halbzeit:
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FC Schalke 04
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Hamburger SV
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Torschüsse: |
8
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10
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Ecken: |
3
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5
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Abseits: |
1
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0
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Fouls: |
9
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6
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Ballbesitz in %: |
47
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53
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Kilometer: |
56,8
|
56,4
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Gesamt:
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FC Schalke 04
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Hamburger SV
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Torschüsse: |
12
|
17
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Ecken: |
4
|
7
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Abseits: |
1
|
0
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Fouls: |
20
|
16
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Ballbesitz in %: |
45
|
55
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Kilometer: |
114,5
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113,2
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Aufstellungen:
FC Schalke 04: Hildebrand – Uchida, Metzelder, Matip, Fuchs – J. Jones, Höger, Jurado – Raul – Pukki – Huntelaar
Reservebank: Schober (Tor), Escudero, Holtby, Draxler, Moritz, Marica, Obasi
Trainer: Stevens
Hamburger SV: Drobny – Diekmeier, Bruma, Westermann, Jansen – Rincon, Kacar – Sala, Ilicevic – Arslan – Petric
Reservebank: Neuhaus (Tor), Mancienne, Rajkovic, Skjelbred, Tesche, Töre, Son,
Trainer: Fink
Tore: 5. Min. 1 : 0 Pukki nach Vorarbeit Uchida, 26. Min. 2 : 0 Metzelder nach Vorarbeit Jurado, 32. Min. 3 : 0 Huntelaar FE, Westermann an Huntelaar, 45. Min. 3 : 1 Kacar nach Vorarbeit Jansen
Gelbe Karten: 32. Min. Westermann (5. gelbe Karte, gegen Freiburg gesperrt), 52. Min. Ilicevic, 59. Min. Jones, 62. Min. Matip, 64. Min. Jurado, 76. Min. Arslan, 90. + 1 Min. Kacar
Wechsel: 55. Min. Holtby für Höger, 59. Min. Son für Ilicevic und Töre für Sala, 79. Min. Moritz für Jurado, 82. Min. Skjelbred für Rincon, 89. Min. Marica für Pukki
Spielinfos:
Anstoß: So. 11.03.2012 17:30, 25. Spieltag – 1. Bundesliga
Stadion: Veltins-Arena, Gelsenkirchen
Schiedsrichter: Stark
Zuschauer: 61.673
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