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Nordderby

Zum 97. Mal steht das Nordderby auf der Tagesordnung der Bundesliga und ist somit das traditionsreichste der Bundesliga. Kein anderes Derby hat es in der Bundesligageschichte häufiger gegeben. Und dennoch steht es am Donnerstag noch immer nicht im Mittelpunkt des Interesses. Ebenso wenig wie die erfreulichen Neuverpflichtungen des HSV Milan Badelj (Trikot – Nr. 14) und Petr Jiracek (Trikot – Nr. 19), die beide von Beginn an am Weserbogen ran dürfen.

Das größte Interesse hat nach wie vor die Verpflichtung Rafael van der Vaarts. Noch sind sich die Vereine über die Ablösesumme für die ehemalige Nr. 23 des HSV nicht näher gekommen. Das Angebot des HSV lautet 12 Millionen während Tottenhams Präsident Levy noch immer 18 Millionen fordert. Angeblich gibt es eine Bedingung von Kühne für sein Engagement auch beim Gehalt, dass die Ablösesumme nicht über 12 Millionen liegen darf. Jarchow schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Transfers mit 70 : 30 gegen ein neues Engagement van der Vaarts ein. Gleichzeitig hat Marketingvorstand Hilke mit dem Anwalt van der Vaarts einen unterschriftreifen Vertrag ausgearbeitet. Rafael van der Vaart hat heute – Medienberichten zufolge – mit Levy gesprochen und seinen Wechsel in einem etwa halbstündigen Gespräch vorangetrieben. Levy ist für Transfers in den letzten möglichen Minuten der Transferperiode bekannt. So verpflichtete er van der Vaart vor zwei Jahren auch erst in den letzten Minuten vor Transferschluss als niemand mehr mit dem Transfer rechnete und er „nur noch“ 10 Millionen bezahlen musste. Tottenham seinerseits hat bereits aufgerüstet und sowohl Spieler für die Nachfolge von Luca Modric als auch Rafael van der Vaarts verpflichtet. Ist personell also auf den Abgang van Vaarts vorbereitet.

Weitere Transferspekulationen gibt es um einen möglichen kurzfristigen Transfer gibt noch für die Position des Stürmers. Einerseits wird schon seit längerem Yannick Sagbo aus Evian gehandelt und er schien fast konkurrenzlos zu sein – bis heute. Heute hat Sporting Lissabon dem HSV angeboten den bulgarischen Nationalspieler Valeri Bojinov unentgeltlich für die laufende Saison auszuleihen. Lediglich das Gehalt wäre vom HSV zu bezahlen. Bojinov war als 21 – jähriges Talent 2007 schon einmal Thema beim HSV.

Zum Spiel:

Alle Welt redet über die Krise des HSV. Durchwachsenen Vorbereitung, Erstrundenaus im DFB – Pokal und Heimpleite gegen Nürnberg mit wenigstens zum Teil katastrophalen Auftreten. Ganz klar das war nicht herzerfrischend und schon gar nicht bundesligatauglich. Doch dem Gegner von der Weser erging es von den reinen Ergebnissen nicht einen Deut besser. Allerdings waren ihre gezeigten Leistungen deutlich ansprechender. Dennoch gibt es keinen Anlass unseren HSV schlechter zu machen. Trainer Thorsten Fink krempelt die Mannschaft auf sieben Positionen um und bringt dabei fünf neue in die Startelf. Auf der rechten Außenverteidigerposition wird Bruma gegen Elia spielen, der mal wieder versucht verbal gegen sein schlechtes Image anzureden. Dafür rückt Heiko Westermann Innenverteidigung in die Innenverteidigung. Auf der Doppelsechs werden Badelj und Jiracek debütieren. Auf der rechten offensiven Außenbahn wird voraussichtlich Beister beginnen. Ilicevic wird zentral offensiv beginnen und links wird Jansen aufspielen. Der neue Stürmer heißt Artjoms Rudnevs, der Berg nicht nur nach dessen schlechten Spiel gegen Nürnberg sondern auch aufgrund der Trainingsleistungen verdrängt hat.

Bei einem Auswärtssieg bleibt die Krise an der Weser. Aber bis Freitag 18.00 h warten wir nicht nur auf das Ende der Transferperiode sondern auch auf den Vollzug des van der Vaart Transfers. Dieser könnte dann noch einmal die Mannschaftaufstellung verändern. Aber dazu wollte sich Trainer Fink auf der Pressekonferenz zum Spiel nicht konkret äußern. Verständlich.

Statistiken: Vorsaison: 2:0. Die Bilanz aus Werder-Sicht: 33 S, 33 U, 30 N; 142:145 Tore.

Aufstellungen:

Werder Bremen: Mielitz – Gebre Selassie, Prödl, Sokratis, Schmitz – Fritz – Arnautovic, de Bruyne, Hunt, Elia – Petersen

Reservebank: Wolf (Tor), Affolter, Lukimya, Bargfrede, Ekici, Ignjovski, Junuzovic, Akpala, Füllkrug

Trainer: Schaaf

Hamburger SV: Adler – Bruma, Westermann, Mancienne, Aogo – Jiracek, Badelj – Beister, Ilicevic, Jansen – Rudnevs

Reservebank: Drobny (Tor), Lam, Arslan, Sala, Skjelbred, Tesche, Berg, Son

Trainer: Fink

Es fehlen:

Werder Bremen: A. Stevanovic (Schulterverletzung), Strebinger, Vander, Hartherz, Röcker, Aycicek, Kroos, P. Stevanovic, Trinks, Trybull, Öz. Yildirim, Wurtz (alle nicht berücksichtigt)

Hamburger SV: Rincon (Knochenhautentzündung), Kacar (Aufbautraining), Scharner (Innenbandriss), Mickel, Neuhaus, Besic, Sowah, Sternberg, Ingreso, Nörgaard, Steinmann (alle nicht berücksichtigt) Rajkovic (suspendiert),

Spielinfos:

Anstoß: Sa. 01.09.2012 15:30, 2. Spieltag – 1. Bundesliga

Stadion: Weserstadion

Eine Mitgliederversammlung und die Folgen

Als ich gestern von der Mitgliederversammlung nach Hause kam war mir die Bedeutung des Erlebten mit all seiner Reichweite noch nicht klar. Als ich vor paar Stunden anfangen wollte mich auf die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte der Versammlung zu konzentrieren um darüber zu berichten schlug die Nachricht vom Rücktritt Ernst Otto Rieckhoffs vom Vorsitz des Aufsichtsrats sprichwörtlich wie eine Bombe ein. Zwar bleibt Rieckhoff noch bis zum Ende seiner Wahlperiode im Januar 2013 Mitglied des Aufsichtsrates, aber er hat mit seiner Demission ein deutliches Zeichen gesetzt. Ein Zeichen das Auskunft und Rückschlüsse auf die Befindlichkeit des HSV im gesamten zulässt.

Zunächst zu den aus meiner Sicht vier wichtigsten Ereignissen der außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Dr. Peter Krohn (Copyright: Andreas Irmer)

Die Veranstaltung begann mit einem Eklat zwischen Rieckhoff, Dr. Peter Krohn und einigen Teilnehmern. Peter Krohn war einer der ersten Redner und wollte, bevor die Diskussionen über die zu debattierenden Satzungsänderungsanträge beginnen sollten, eine Aussprache mit allen Beteiligten über das sportliche Abschneiden des HSV herbeiführen. Dies unterband der Sitzungsleiter, der zu diesem Zeitpunkt noch Rieckhoff war. Daraufhin fragte Krohn das Publikum und erfuhr eine Absage. Hierauf verließ Krohn die Veranstaltung. Krohn hat zweifelsohne Recht wenn er eine Aussprache über die in keiner Weise befriedigende Saison haben wollte, aber die anwesenden waren gekommen um über wichtige Satzungsänderungen zu diskutieren und schließlich auch abzustimmen.

Ich beschränke mich hier auf die drei wesentlichen aus meiner Sicht: die Einführung einer Fernwahl und die Verkleinerung des Aufsichtsrates auf 7 Mitglieder.

Zunächst zog Ingo Thiel seinen Antrag auf Anhörungspflicht der Mitgliedschaft und deren Zustimmung bei bestimmten Verträgen nach intensiven Gesprächen mit Vorstand und Aufsichtsräten zurück. Er betonte dabei, dass er im Gegensatz zum alten Vorstand dem aktuellen vertraue und er dem Ehrenwort des Vorstandvorsitzenden Carl Edgar Jarchow vertraue. Damit wurde ein mögliches großes Hindernis für das operative Tagesgeschäft aus der Welt geschaffen.

Danach wurde der Antrag auf Einführung der Fernwahl lebhaft, überwiegend fair und sehr kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite die Befürworter mit Jan Talleur (Antragsteller) und unter anderen Alexander Otto. Nach gut zweistündiger Diskussion wurde abgestimmt. Zum Zeitpunkt der Abstimmung waren 585 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Ergebnis: 256 dafür, 324 dagegen und 5 Enthaltungen. Damit war der Antrag abgelehnt. Während der Diskussion hatten verschiedene Redner darauf verwiesen, dass in dem Antrag keine konkreten Angaben für eine Durchführung gemacht wurden. Andere verwiesen mit Vehemenz darauf, dass alle bei ihrem Eintritt in den HSV gewusst hätten, dass das Vereinsleben sich in Hamburg und zwar auf allen Ebenen abspiele. Dem wurde entgegen gehalten, dass der HSV überall dort stattfindet wo er gelebt wird. Dort wo Menschen für die blau – weiß – schwarze Raute einstehen. Bei mir stellte sich schon nach relativ kurzer Zeit der Diskussion das Gefühl ein, dass es den Gegnern um zwei Dinge geht: zum einen um den Status mit wenig Stimmen in ein Amt oder eine Position zu kommen, um eventuell etwas dazustellen. Gleichzeitig nur keine „neuen Moden“ einführen, die angeblich enorme Risiken hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit stehen.

Ernst Otto Rieckhoff (Copyright: Andreas Irmer)

Die zweite große Entscheidung wurde über Horst Beckers Antrag auf Verkleinerung des Aufsichtsrates auf sieben Mitglieder getroffen. Zeitweilig war die Diskussion über dieses Thema ein offener Schlagabtausch zwischen zwei unterschiedlichen Lagern mit verhärteten Fronten und betonierten Standpunkten. Auf der einen Seite sprachen sich SC Chef Bednarek, die Aufsichtsräte Ertel, Hunke und Klüver gegen eine Verkleinerung aus und auf der anderen sprachen sich u. a. die Aufsichtsräte Alexander Otto, Jörg Debatin, Horst Becker und Ernst Otto Rieckhoff für eine Verkleinerung des Aufsichtsrates aus. Hierbei machte Rieckhoff einen mit dem Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit nicht abgestimmten Vorschlag. Im Zusammenhang mit einer Verkleinerung sollten alle Räte zur Mitgliederversammlung im Januar 2013 zurücktreten um dem dann neu zu wählenden Aufsichtsrat einen sauberen Start zu ermöglichen. Die Empörung der Aufsichtsratsmitglieder Ertel und Hunke reichte von Empörung darüber, dass dies nicht vorher im Aufsichtsrat besprochen worden sei bis hin zur Missachtung des Wählervotums der Mitgliederversammlung vom Januar 2011. Gewiss lehnte sich Rieckhoff mit seinem Vorschlag weit aus dem Fenster, aber wollte damit lediglich ein Zeichen setzen und damit zeigen, dass zumindest er nicht an seinem Posten klebt.

Das Abstimmungsergebnis von inzwischen nur noch 510 stimmberechtigten Mitgliedern: 262 dafür, 244 dagegen bei 4 Enthaltungen.

Gegen 18.30 wurde dann der Antrag gestellt, die noch nicht diskutierten Anträge zu vertagen fand unter der Maßgabe diese auf einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung vor Januar 2013 zu diskutieren und abzustimmen eine große Mehrheit.

von links: Peters, Scheel, Hilke, Arnesen, Jarchow, Rieckhoff, Otto, Ertel (Copyright: Andreas Irmer)

Im Anschluss daran fand ab 18.30 Uhr vor noch 316 stimmberechtigten Mitgliedern die Informationsveranstaltung des Vorstandes statt. Es waren Kurzberichte von Rieckhoff für den Aufsichtsrat, Jarchow für das Gesamte im Vorstand, Scheel für den Mitgliederbereich, Hilke für Marketing und Kommunikation sowie Arnesen für das sportliche. Es gab eine kurze Aussprache insbesondere über die Leistung der Bundesligamannschaft, die in der Aussage, dass das nicht wieder passieren dürfe gipfelte.

Fazit: Das einige und ruhige Bild, dass der HSV in den letzten Monaten und vor allem Wochen nach außen gezeigt hat war ganz offensichtlich dem Existenzkampf der Bundesligamannschaft geschuldet. Dieser war mit dem Klassenerhalt erfolgreich. Aber schon die Mitgliederversammlung im Januar 2012 hatte deutlich aufgezeigt, dass es nach wie vor mindestens einen Graben nicht nur quer durch den Aufsichtsrat sondern durch den ganzen Verein gibt. Dieser ist seit Sonntag noch ein ganzes Stück breiter geworden. Mein Eindruck von der gestrigen Veranstaltung war einmal mehr, dass es in vielen Positionen und Ämtern Selbstdarsteller gibt, die dem HSV nicht nur nicht nützen sondern ausschließlich auf das eigene statt auf das Vereinswohl fixiert sind. Ohne die Mitgliedschaft wird sich daran nichts, aber auch rein gar nichts ändern. Es könnte sogar noch dramatischer kommen. Der Verlust der Erstligazugehörigkeit, die weiteren öffentlichen und auch halböffentlichen oder nicht öffentlichen Kontroversen für den Eigennutz wird dem HSV auch wirtschaftlich großen Schaden zufügen. Muss der HSV erst absteigen bevor er aufwacht? Gestern war zeitweise gerade mal ein gutes Prozent der stimmberechtigten Mitglieder anwesend. Allein in Hamburg sollen ca. 30.000 stimmberechtigte Mitglieder leben. Wo waren sie während wichtigste Entscheidungen für den HSV getroffen werden. Sieht so das viel gerühmte Vereinsleben der Familie HSV aus?

Leid tut es mir um Ernst Otto Rieckhoff, der eine großartige Leistung für den HSV in den letzten 14 Monaten erbracht hat. Er ist einer der wenigen, dem man zurufen möchte: Mach weiter! Leider wird er im Januar 2013 nicht wieder zur Wahl stehen.

Nachsatz:

Nicht in den Berichten gestern kam nicht zur Sprache, dass die Frauenfußballmannschaft für die 1. Und 2. Liga nicht gemeldet werden wird. Der Verein spart! Aber sinnvoll?

Außerordentliche Mitgliederversammlung

Sicher erscheint drei Tage vor der Mitgliederversammlung Teil II, dass es sich um eine für das weitere Vereinswohl wichtige Fortsetzung der Mitgliederversammlung vom 15.01.2012 handelt und die seiner Zeit vertagten nicht personellen Entscheidungen über Mitgliedermitbestimmung bei Investorenmodellen und langfristigen Verträgen, der Verkleinerung des Aufsichtsrates, die Einführung einer Fernwahl und der die Festschreibung eines Livestreams von Mitgliederversammlungen ausschließlich für HSV – Mitglieder.

Vor der Mitgliederversammlung (MV) hat unser Aufsichtsrat ohne Not die Verträge mit den Vorständen Carl Edgar Jarchow und Joachim Hilke bis zum 15.05.2015 um mehr als zwei Jahre verlängert. Ich verstehe nicht weshalb der Aufsichtsrat zwei Vorständen, die eher von „drei rostigen Knöpfen“ hinsichtlich der Finanzlage des HSV sprechen und von weiteren Millionenverlusten, die sie mit Krediten in der Mitgliedschaft ausgleichen wollen das Vertrauen ausspricht, statt sich nach geeigneterem Personal umzusehen. Personal das kreativ ist, Visionen für den HSV entwickelt und umsetzt. Aber unserer Mannschaft fehlt es ja auch nicht erst seit gestern an Kreativität.

Nun frage ich mich allerdings im Zusammenhang mit der deutlich vorzeitigen Vertragsverlängerung von Jarchow und Hilke weshalb diese verlängert wurden. Welche Gründe führt der Aufsichtsrat als Begründung an. Otto Ernst Rieckhoff als Aufsichtsratsvorsitzender begründet die Verlängerung auf HSV.de wie folgt: „Sie haben die Aufgaben auch in den schwierigen Zeiten des Abstiegskampfes leidenschaftlich und in einem sehr gut funktionierenden Team gelöst. Für ihre richtungsweisenden Entscheidungen und ihre Verlässlichkeit gebührt ihnen größte Anerkennung und unser Vertrauen, den eingeschlagenen Weg weiter fortzuführen. Mit der vorzeitigen Vertragsverlängerung möchten wir unser Bestreben nach Kontinuität unterstreichen“.

Mir reicht diese oberflächliche Begründung für diese – nach meinem Eindruck – klammheimlich vollzogenen Vertragsverlängerungen jedenfalls nicht aus.

Doch nun zu den aus meiner Sicht wegweisenden Entscheidungen, die die Mitgliedschaft am Sonntag, 20.05.2012 ab 11.00 Uhr treffen soll und wird.

Da geht es zunächst um die Mitbestimmung der Mitgliedschaft bei langfristigen Verträgen des HSV mit Sponsoren und/oder Catarern. Die Mitgliederversammlung soll nach dem Antrag vor Abstimmung des Aufsichtsrates gehört werden. Die Konsequenz daraus ist, dass die Wege der Entscheidungsfindung noch länger dauern als ohnehin schon. Wenn der Vorstand ein ausgehandeltes Papier dem Aufsichtsrat vorlegt muss dieser eine MV einberufen. Von der Einladung bis zur MV müssen laut Satzung sechs Wochen vergangen sein und dann sollen etwaige Vertragspartner des HSV sich einem offenen Ergebnis aussetzen? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich darauf irgendjemand einlässt. Mal ganz abgesehen davon handelt es sich meiner Meinung nach auch um Misstrauen gegenüber dem von der Mitgliedschaft gewählten Aufsichtsrat und dem von ihm bestellten Vorstand und stellt zugleich auch einen direkten Eingriff in das operative Geschäft da. Sollte dieser Antrag durchkommen ist der erste, der die negativen Auswirkungen davon zu spüren bekommt Frank Arnesen sein und in der Folge der Trainer mit Mannschaft und schließlich wir Fans und Mitglieder, die eine weitere Saison mit der Abstiegsangst umgehen müssen. Erfolg wie in diesem Jahr nicht garantiert.

Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Horst Becker wird den Antrag stellen den Aufsichtsrat auf sieben Mitglieder von aktuell zwölf zu verkleinern. Dies halte ich generell für richtig, jedoch halte ich auch die Zahl von sieben Mitgliedern für zu hoch.

Der Supporters Club Chef Ralf Bednarek stellt den Antrag auf zwei jährliche Mitgliederversammlungen. Im Winter möchte er über die Berichte der Gremien wie Vorstand, Amateurvorstand und Aufsichtsrat diskutieren und entlasten lassen. Die zweite Mitgliederversammlung möchte er dazu nutzen um über aktuelle Themen, die aktuelle sportliche und wirtschaftliche Situation des HSV von der Mitgliedschaft diskutieren zu lassen. Meiner Meinung nach schafft er damit zwei Pflichttermine zwischen denen kaum noch Zeit bleibt perspektivisch und mit langfristigen Konzepten zu arbeiten. Termine an denen sich immer wieder zeigen wird welch große Unterschiede in der Mitgliedschaft hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Strukturen innerhalb des Vereins vorhanden sind und die sich voraussichtlich immer wieder neu entzünden werden.

Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt ist der Antrag auf Übertragung der Mitgliederversammlungen im Internet für die Mitglieder (Live Streaming). Damit wird es den Mitgliedern aus nah und fern, die nicht an den Versammlungen vor Ort teilnehmen können ermöglicht per Live Stream teil zu haben und sich eine eigene Meinung bilden zu können. Im Sinne einer transparenten Vereinskultur eine deutliche Verbesserung des Informationsflusses.

In die gleiche Richtung geht auch der wichtige Antrag auf Zulassung und Einführung der Fernwahl. Im Sinne der Stärkung der vereinsinternen Demokratie wäre dies ein Meilenstein für die Stärkung der Position des so gewählten Aufsichtsrates. Bisher werden die Aufsichtsräte mit durchschnittlich 1.000 bis 2.000 Stimmen gewählt. Gemessen an einer stimmberechtigten Mitgliedschaft von ca. 60.000 eine verschwindend geringe Zahl. Die zu erwartende höhere Wahlbeteiligung stärkt die demokratischen Prozesse im Verein und die jeweils gewählten Aufsichtsräte.

Alle Satzungsänderungsanträge bedürfen für die Annahme einer Dreiviertelmehrheit der anwesenden Mitglieder um angenommen zu werden. Daher ist es äußerst wichtig sich seiner persönlichen Verantwortung als Mitglied für das Wohl des Vereins zu stellen und zur außerordentlichen Mitgliederversammlung zu kommen.

Nur der HSV!